Kunstwerke mit Kriegsschäden im Bode-Museum

Ernst von Siemens Kunststiftung

Berlin, Frühjahr 2018

Restaurierungsprojekt

Kunstwerke mit Kriegsschäden im Bode-Museum

Ernst von Siemens Kunststiftung

Berlin, Frühjahr 2018

Die Skulpturensammlung und das Museum für Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin restaurieren 59 Kunstwerke, darunter zahlreiche Skulpturen und Reliefs der Renaissance-Zeit. Sie gehören zu den Objekten, die im Zweiten Weltkrieg von der Museumsinsel in den Flakbunker Friedrichshain ausgelagert wurden und dort schwere Schäden erlitten haben. Die Ernst von Siemens Kunststiftung ermöglicht maßgeblich die Restaurierung dieser Arbeiten sowie mehrere Forschungsprojekte im Rahmen der Förderprogramms KUNST AUF LAGER.

Im Mai 1945 zerstörten zwei verheerende Brände im Flakbunker Friedrichshain große Teile der dorthin ausgelagerten Sammlungsbestände der Berliner Museen. Über 430 Bilder der Gemäldegalerie fielen den Flammen zum Opfer sowie antike und nachantike Skulpturen, Keramiken, Elfenbeine, Tapisserien und Goldschmiedearbeiten. Ein Großteil der noch erhaltenen Werke – die meisten beschädigt oder nur mehr in Teilen erhalten – wurde von russischen Trophäenbrigaden in die ehemalige Sowjetunion verlagert. Ein Teil der Bestände kehrte in den Jahren 1958/1959 im Zuge einer großen Rückgabeaktion von rund 1,5 Millionen Kunstwerken wieder nach Berlin zurück. Zahlreiche Objekte erhielten danach nur Notsicherungen und waren Gegenstand von Reinigungs- oder Restaurierungsversuchen mit den Methoden und Materialien der 1950er-Jahre – bis  heute, 73 Jahre nach Kriegsende, sind sie noch immer nicht ausstellungsfähig.

Dank der großzügigen Förderung der Ernst von Siemens Kunststiftung konnte 2017 ein umfassendes Restaurierungsprojekt für die Bestände des Bode-Museums gestartet werden, die von den Spuren der Brände und ihrer dramatischen Geschichte in und nach dem Krieg gezeichnet sind. 59 Kunstwerke werden derzeit in den Depots und Restaurierungswerkstätten konserviert und restauriert, darunter Fragmente karolingischer Elfenbeine, fragile koptische Goldgläser, eine Ikone sowie Textilien und Lederwaren. Zudem unterstützt die Ernst von Siemens Kunststiftung auch den fachlichen Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Restauratorinnen und Restauratoren in Berlin und im Moskauer Puschkin-Museum, die bei den dort verbliebenen Werken aus dem Altbestand der Skulpturensammlung mit ähnlichen Schadensbildern konfrontiert sind.

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