Bachhaus Eisenach 2018

Bach, Kunst und Ideologie

Kulturgeschichte

Bachhaus Eisenach 2018

Bach, Kunst und Ideologie

Mit skulpturalen Bach-Darstellungen beschäftigt sich der neue Ausstellungsbereich „Bach-Typen“, der am Bach-Geburtstag im Foyer des Bachhauses in Eisenach eröffnet wurde. Er zeichnet die Entwicklung des Bach-Bilds anhand von sechs Büsten nach. Seit annähernd 200 Jahren begeistert Bachs Musik die Menschen. Jede Zeit hat sich seither ihr eigenes Bach-Bild gemacht. Die künstlerischen Darstellungen Bachs spiegeln dieses wechselnde Bild wieder. Das gilt selbst für jene Werke, die sich den Erwartungen ihrer Zeit offenkundig nicht anpassen. Bis heute erfüllt Bach den Zweck einer „Marke“, mit der die „Bildungsbürger“ erreicht werden sollen: auf dem Kunst- und Konzertmarkt, in Werbung, Tourismus und – immer wieder – der Politik. So wird auch die Büste von Gerhard Kurt Müller gezeigt, der seine Skulptur 1982–1984 im Auftrag der „Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten Johann Sebastian Bach der DDR“ für das 1985 eröffnete Bach-Museum Leipzig schuf. Dessen Direktor Werner Felix verweigerte jedoch die Annahme, da er die Skulptur als „zu traurig und nicht optimistisch genug“ empfand.

Feierlich in Besitz genommen wurde auch das Bach-Gemälde „So kämpfet nun, ihr muntern Töne“ des Berliner Malers Johannes Heisig (*1953). Es hängt bereits seit 2011 in der ständigen Ausstellung, die bisherige Leihgabe aus Privatbesitz konnte aber jetzt erst vom Bachhaus Eisenach angekauft werden. Schließlich ist auch die einmonatige Atelier-Ausstellung „Hommage à Bach“ des provencalischen Künstlers Jacob Reymond zu sehen.

Bach-Typen und Hommage à Bach. Bachhaus Eisenach, Frauenplan 21, 99817 Eisenach

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Seit dem 27. April zeigt das Bachhaus Eisenach die Sonderausstellung „Frauen und Bachs Musik“zur Rolle der Frauen bei der Entstehung, Wiederentdeckung und Rezeption von Johann Sebastian Bachs Musik. Am Beispiel von neun Frauenpersönlichkeiten schlägt die Schau einen Bogen vom sich wandelnden Frauenbild in der Bach-Zeit über die Bach-Pflege im Kreis um Prinzessin Anna Amalia von Preußen und in den Berliner Salons um 1800 bis zum Einfluss von frühen Bach-Interpretinnen auf die heutigen Hörgewohnheiten. Alle Frauenpersönlichkeiten werden mit Original-Objekten und Hörbeispielen illustriert. Diese Ausstellung wurde erstmals 2016 im Berliner Dom gezeigt. 2018 ist sie im Bachhaus Eisenach überarbeitet und um eine Position erweitert worden.

„Frauen und Bachs Musik“,  27.4. – 6.11.2018. Bachhaus Eisenach, Frauenplan 21, 99817 Eisenach

www.bachhaus.de