„Baubezogene Kunst in der DDR“
2022
Zum kulturellen Erbe in Deutschland zählt auch das kulturelle Erbe der DDR mit einer großen Anzahl an Kunstwerken im öffentlichen Raum. Trotz ihres häufig identitätsstiftenden Charakters wurden etliche dieser Arbeiten zerstört bzw. überformt, leiden unter Verfall, Abriss und oftmals auch fehlender Wertschätzung. Die Wüstenrot Stiftung hat deshalb das Programm „Baubezogene Kunst in der DDR“ ins Leben gerufen.
Wandbilder des spanischen Künstlers Josep Renau (1907-1982) gehören zu den herausragenden Werken baubezogener Kunst in der DDR und sind in Deutschland nur in Halle (Saale) und Erfurt erhalten.
In der Planstadt Halle-Neustadt gab es für jeden Wohnkomplex eine politisch-ideologische Konzeption, die durch Kunst vermittelt werden sollte. 1968 beauftragte der Beirat für bildende Kunst und Baukunst hierzu Josep Renau. Dieser entwarf ein komplexes Wandbildpanorama als dessen Teil auch die beiden Werke „Die vom Menschen beherrschten Kräfte von Natur und Technik“ und „Einheit der Arbeiterklasse und Gründung der DDR“ entstanden. Die 1974 fertiggestellten Fliesenbilder bilden zugleich das erste Großprojekt Renaus in der DDR und seine erste Außenwandbildgestaltung.
Das linke Wandbild wurde 2005 im Auftrag der Stadt Halle instandgesetzt. Das Mosaik „Einheit der Arbeiterklasse und Gründung der DDR “ zeigt heute hingegen deutliche Schäden. In einem gemeinsamen Kooperationsprojekt der Stadt Halle (Saale) und der Wüstenrot Stiftung wird das Mosaik nun aufwändig restauriert. Die Arbeiten sollen bis Jahresende abgeschlossen sein.
www.wuestenrot-stiftung.de/mosaik-josep-renau-halle