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Oktober 2019

Pergamon? Noch nie gehört!

Cevdet Erek: Bergama Stereo
Hamburger Bahnhof
Foto: Stefan Hirtz

Wirklich noch nie etwas von jenem berühmten Gebäude gehört? Dann gibt Euch Cevdet Erek etwas auf die Ohren. In seiner Sound- und Architekturinstallation Bergama Stereo nutzt der in Istanbul lebende Künstler und Musiker Gestalt, Inhalt und Rezeptionsgeschichte des in Berlin befindlichen Pergamonaltars als Referenz für eine Neuinterpretation des bedeutenden hellenistischen Bauwerks. Die riesige Installation, ein Projekt der Freunde Guter Musik e.V., wird noch bis zum 8. März 2020 in der ebenso beeindruckenden Historischen Halle des Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart –Berlin präsentiert. Somit kann man den Altar zwar immer noch nicht sehen aber hören! Wie das geht? Die Installation ist begehbar und der weltberühmte Fries besteht hier aus 34 Lautsprechern. Das Pergamonmuseum wird derzeit renoviert und der Altar ist bis zur geplanten Wiedereröffnung 2023 nicht öffentlich zugänglich. Aber hier zu hören!

'Bergama' ist der türkische Name für das antike Pergamon sowie der heutigen Stadt und des Bezirks in Kleinasien. Der Zusatz ‘Stereo’ bezieht sich auf das duale System der Aufnahme und Wiedergabe von Sound in Anlehnung an die symmetrische Architektur des Altars. Der berühmte Gigantenfries des Altars wird in einer Multi-Kanal-Komposition interpretiert, die den Raum beschallt. Der Sound übernimmt die zentrale Rolle zur Schaffung einer Architektur, die durch den Raum hörend erfasst wird.

Bei der gut besuchten Eröffnung im Hamburger Bahnhof sprachen die Leiterin des Hamburger Bahnhofs Gabriele Knapstein, die Kuratorin Ingrid Buschmann von den Freunden guter Musik und der scheidende Direktor der Nationalgalerie Udo Kittelmann über Werk und Wirkung der Installation und Cevdet Erek ergänzte ganz wunderbar vielsprachig auf Englisch und Türkisch.

Kurzfristig konnte ich noch einige schöne Werbemaßnahmen buchen. Die Plakate und Flyer bewerben das spannende Projekt konzentriert in Berlin, um viele Besucher für diese besondere Soundinstallation und das kommende Konzert- und Performanceprogramm zu begeistern.

[U.R.]