Es regnete. Dies tut es nicht immer im Altmühltal. Aber wer wandert und klettert und schlendert, dem ist nicht bang vor Wind und Wetter und wer es dann bis an die Hänge eines verlassenen Steinbruchs schafft, dem öffnet sich weit die Landschaft und man staunt und schaut und entdeckt. Denn wo Regen ist, ist auch Rost. Ganz viel Rost und Eisen und Stahl. Handmade by Alf. Die beeindruckende Kulisse mit bühnenartigen Kalksteinfelsen verstärkt nochmals die Archaik der Skulpturen des Stahlbildhauers Alf Lechner, der dieses Areal eines ehemaligen Königlich Bayerischen Eisenhüttenwerks in einen Skulpturenpark verwandelt hat.
Der Steinbruch in Obereichstätt mit dem sogenannten Papierhaus ist Außenstelle des Lechner Museum im nahe gelegenen Ingolstadt und beides eine Reise wert. Derzeit zu sehen ist nicht nur Rost und Stahl, sondern auch viel Rot und Orange und Pink, dass einem schwindelt. Zum Versinken schön, zum sich Versenken in Farbe und Raum, das bietet die Jubiläumsausstellung anlässlich 20 Jahre Lechner Museum: ROT X STAHL. Rupprecht Geigers farbgewaltige Tafeln und Formen treffen auf rostige Zeichen und Figuren Lechners und schaffen einen Erlebnisraum zum Eintauchen. Ganz trocken gelangt man übrigens unter die Haube, die roten Trombe, die eigentlich pink ist.
[S.H.]