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März 2021

Was ist ein MiQua?

Was bedeutet wohl dieser eigenwillige Name?

MiQua ergibt sich aus der Kürzung der Anfangsbuchstaben der Wörter Museum im Quartier. Es handelt sich um einen Museumsneubau von internationalem Rang, der bis 2024 in Köln unweit des Doms entsteht, inmitten eines ehemaligen (jüdischen) Stadtviertels, heute ein archäologisches Quartier, und es befindet sich sowohl unter wie auf dem Rathausplatz – also auf der einzigartigen historischen Via Culturalis. Die Abkürzung MiQua macht neugierig, sie ist leicht zu merken im Gegensatz zur offiziellen Bezeichnung der Institution: LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln. Der Name MiQua schafft zum einen eine gedankliche Brücke in das jüdische Leben und die Kölner Stadtgeschichte von der Römerzeit bis heute. Zum anderen weckt er Assoziationen zur Mikwe, dem Ritualbad der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde, das auch ein zentrales Denkmal in der zukünftigen Ausstellung und ein außerordentlich gut erhaltenes rituelles Tauchbad ist. Das archäologische Ausgrabungsareal ist rund 6.000 Quadratmeter groß und umfasst folgende Zeitspannen: Römische Geschichte vom 1. bis 4. Jahrhundert, jüdische Geschichte vom 11. bis ins frühe 15. Jahrhundert sowie des 19. und 20. Jahrhunderts und mittelalterliche und frühneuzeitliche Kölner Stadtgeschichte vom 7. bis zum 20. Jahrhundert.

Die Dauerausstellung im Untergrund des Platzes wird in den spannenden Museumsneubau integriert und auf einem 600 m langen Rundgang mit zahlreichen Ausstellungsbereichen einige der bedeutendsten archäologischen Zeugnisse der Kölner Stadtgeschichte und des Rheinlandes zeigen: Das römische Praetorium, das mittelalterliche jüdische Viertel und das Goldschmiedeviertel. In Wechselausstellungen werden weitere Facetten der 2000-jährigen Geschichte des Ortes präsentiert.

Und viele Freunde für das entstehende Museum gibt es auch schon durch den MiQua-Freunde e.V: sie unterstützen als offizielle Fördergesellschaft dieses einmalige Projekt nach Kräften. Bestens vernetzt in der Kölner Stadtgesellschaft, arbeitet der Verein eng mit dem MiQua-Team zusammen und hat bereits vor der Eröffnung des Museums erfolgreich Sponsorengelder einwerben können.

Aktuell ist das MiQua bereits aktiv und in der Öffentlichkeit präsent, sei es über den laufenden Antrag bei der UNSESCO für das römische Praetorium als einzigartiges Bodendenkmal, mit einer Bildungspartnerschaft mit dem Apostelgymnasium in Köln oder im Rahmen des Festjahres 2021 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Das Team initiiert zusammen mit anderen Partner*innen Ausstellungen, Vorträge, ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm und vieles mehr. Ein besonderes Highlight in diesem Zusammenhang ist die Anfang März 2021 in der Alten Synagoge in Essen gestartete Wanderausstellung Menschen, Bilder, Orte - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, die an fünf verschiedenen Standorten in NRW gezeigt wird.

[U.R.]

Baustelle MiQUA
Köln 12.02.2021
Foto: Michael Jakobs